Dr. Kurt Johannes Schmieg
Praxis für Innere Medizin, Kardiologie, Sportmedizin, DDG Diabetologie
Die transthorakale Echokardiographie ist das wichtigste und am häufigsten verwendete, nicht invasive Untersuchungsverfahren in der kardiologischen Diagnostik. Mit ihr ist eine genaue Beurteilung und Funktionsanalyse der Herzwände, Vorhöfe, Herzkammern und -klappen sowie der herznahen Gefäße möglich.
Die Echokardiographie funktioniert ohne Strahlung und ist beliebig reproduzierbar. Der Untersuchungsablauf erfolgt nach einem standardisierten Schema mit Bilddokumentation. Als Sonderformen werden die transösophageale Echokardiographie (TEE), die Stress-Echokardiographie und die 3D-Echokardiographie unterschieden.
Der Schallkopf enthält einen piezo-elektrischen Kristall, der eine definierte Spannung in Schallwellen umwandelt. Die gesendeten Schallwellen werden zu einem Teil reflektiert und hinsichtlich Laufzeit (Eindringtiefe) und Amplitude (Signalstärke) analysiert. Dabei dient der Wandler gleichzeitig als Sender und Empfänger. Mit Hilfe eines Verstärkers werden die Schallwellen bearbeitet und auf einem Bildschirm dargestellt.
Dafür gibt es verschiedene Methoden:
Die Untersuchung beginnt – von der Herzspitze aus – mit der Darstellung der Herzkammern, Vorhöfe und Herzklappen. Man erhält eine zweidimensionale Darstellung der Herzstrukturen, die reflektierten Schallwellen werden als Punkte auf dem Bildschirm dargestellt. Der sogenannte apikale 4-Kammer ermöglicht so eine erste orientierende Darstellung des Herzens. Zur vollständigen Darstellung werden verschiedene Längs- und Querschnittebenen gewählt.
Eine eindimensionale Ultraschall-Untersuchung, bei der schnelle Bewegungsabläufe (z.B. Herzklappen-Bewegungen) im Bezug zur Zeit dargestellt werden. Hierbei ist insbesondere die Beurteilung der Beweglichkeit aller Abschnitte des Herzmuskels als auch der Funktion der Herzklappen möglich.
Es werden die Richtung der Blutströmung und die Geschwindigkeit abgebildet.
Der Schallkopf sendet Ultraschallwellen von konstanter Frequenz aus. Treffen diese auf eine sich bewegende Fläche, wird ein Teil der Wellen mit veränderter Frequenz reflektiert. Aus dem erhobenen Datensatz werden die maximalen und mittleren Strömungsgeschwindigkeiten und Druckdifferenzen über den einzelnen Herzklappen und im Ausflusstrakt der linken Hauptkammer abgeleitet. So wird eine bildliche Darstellung der Blutströmung im Herzen ermöglicht.
Hierbei erfolgt die Anlotung des Herzens mittels einer in der Speiseröhre (Ösophagus) platzierten Ultraschallsonde.
Die Stress-Echokardiographie besteht aus einem Belastungstest (Ergometrie), einer echokardiographischen Bildgebung und einer fortlaufenden EKG-Registrierung.
Diese sensitive Methode eignet sich zum Nachweis belastungsabhängiger Bewegungsstörungen der Herzwände, die z.B. als Folge einer Minderdurchblutung bestimmter Herzabschnitte entstehen können.
Auch die Stress-Echokardiographie kann in unserer Praxis durchgeführt werden.
Falls eine Laufband- oder Fahrradergometrie nicht möglich ist, kann auch eine medikamentöse Belastung durch Gabe spezieller Medikamente durchgeführt werden.
Diese Methode dient der dreidimensionalen Darstellung des Herzens. Sie bietet den Vorteil einer noch genaueren Bildgebung, z.B. bei angeborenen Herzerkrankungen oder komplexen Herzklappenerkrankungen.
Die Bildqualität der Echokardiographie kann in Ruhe und unter Belastung durch Ultraschall- Kontrastmittel deutlich verbessert werden.
Darüber hinaus kann die Kontrast-Echokardiographie gezielte Informationen zur Durchblutung des Herzmuskels (Myokardperfusion, Flussreserve) liefern. So können im Idealfall weitere teure und invasive Untersuchungen vermieden werden. Die heute verfügbaren Ultraschall-Kontrastmittel sind sicher. Schwere „allergoide“ Reaktionen wurden sehr selten beobachtet (1 von 10.000 Untersuchungen).